Schmerz und Schönheit –
der zerschnittene Frauenleib
17.11.08 (Mo), 20.00
Vortrag
Dr. Barbara Ehret-Wagener, Gynäkologin und Geburtshelferin,
Geschäftsführerin des „Internationalen Zentrums für
Frauengesundheit“, Bad Salzuflen
Eintritt: 3 €, StudentInnen frei
Menschen hatten zu allen Zeiten und in allen Kulturen
Schönheitsideale, die sie mit allen Mitteln zu verwirklichen
suchten. Für Frauen und Männer ist die Realisierung
idealtypischer Bilder eng verknüpft mit sexueller
Attraktivität und mit Gesundheit. In patriarchalen
Gesellschaften werden die Schönheitsnormen von Männern
vorgegeben, so auch in unserer westlichen Welt.
Die Medizin hat in den letzten Jahrzehnten eine
Stellvertreterrolle übernommen, indem sie das derzeit geltende
Schönheitsparadigma definiert und in vielfältiger Form
umsetzt. Fortschritte in der Operations- und Narkosetechnik
eröffnen schier unbegrenzte Möglichkeiten.
Body-Remodellierung und Anti-Aging sind dabei ebenso zu nennen
wie der Wunschkaiserschnitt, Brustoperationen und andere
überflüssige chirurgische Eingriffe. Frauen werden heute auch
im Intimbereich „durchdesignt“; aktuell sind
„Vaginalverjüngungen“, „Rückjungferungen“ und
„Aufspritzung des G-Punkts“ (taz,
1.10.2008).
Es gilt die Rolle der Medizin ebenso zu hinterfragen wie die
der Medien. Auf dem Prüfstand steht auch die so genannte
Entscheidungsfreiheit von Frauen, deren Manipulierbarkeit durch
medizinische Autoritäten und durch die Medien evident ist.
Frau Ehret-Wagner stellt auch ihr neues Buch „Frauen,
Körper, Gesundheit, Leben“ vor.
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